Lehrsaal: Geschichte

Die Stunde war verhältnismäßig ereignislos zu Ende gegangen. Natürlich waren die Schüler nicht mehr konzentriert bei der Sache gewesen, doch Inès konnte ihnen das nicht verübeln. Sie selbst machte sich Gedanken, was wohl mit dem Jungen passiert war.
Nach dem Gong leerte sich das Klassenzimmer schnell, und nach einigen Minuten war Inès allein in dem großen Raum.
Sie beschloss, nachzusehen, ob der Junge ihrem Rat gefolgt war, und zur Krankenschwester gegangen war, und packte sogleich ihre Aufzeichnungen in die Tasche, um sich auf den Weg ins Krankenzimmer zu machen.

--->Krankensaal

Die Sache mit David hatte sie wirklich beunruhigt. Also hatte sie beschlossen, ihrem Überleben-Lehrer zu sagen, dass ihr etwas unwohl war um die Stunde zu schwänzen und nach ihm zu sehen. Aber vorher war sie noch ins Sekretariat gegangen, um nach seiner Zimmernummer zu fragen. Schließlich hatte sie ihn dort noch nicht besucht und er hatte es ihr bis jetzt auch noch nicht erzählt.
Ms Belukova war aber ganz nett gewesen und hatte sie ihr ohne zu fragen gegeben. Sie wusste wohl, dass viele erst noch am Kontakte knüpfen waren.
Sein Zimmer befand sich natürlich im Jungenflügel und hatte die Nummer 3. Na dann.. ich hoffe, es geht ihm gut.


--> Zimmer #3

Der Unterricht war endlich vorbei. Miriel konnte bei dem Thema, das besprochen wurde, nicht mitreden können, aber sie hatte alles in sich aufgesogen, wie ein Schwamm.
Es hatte sie sehr verunsichert, dass ein Junge, der sich heute Morgen als David vorgestellt hatte, plötzlich aus dem Zimmer gestürmt war. Sie konnte spüren, dass es ihm nicht gut ging und wollte ihm helfen. Miriel wusste aber nicht, ob man das hier auf der Erde durfte und so verharrte sie weiter auf ihrem Platz neben dem Jungen mit der Kapuze.
Als es läutete, wollte sie aufstehen und zu Catherine gehen. Diese war aber schneller und sagte, dass sie noch nach David sehen wolle. Deshalb war Miriel jetzt allein.
Sie blickte sich um und ihr Blick fiel auf den geheimnisvollen Jungen.
"Willst du mit mir in den Garten gehen. Dort gibt es so wunderschöne Blumen?", fragte sie ihn, weil es sie wirklich freuen würde noch einen neuen Freund zu finden.

Anscheinend hatte sie ihren Sitznachbarn verärgert, da er auf ihre Frage nicht antwortete. Eigentlich wollte sie nicht alleine in den Garten gehen, aber offensichtlich hatte er keine Lust sie zu begleiten. Deshalb beschloss sie sich allein auf den Weg zu machen, um noch etwas von der strahlenden Sonne zu tanken.
Außerdem konnte es nicht schaden sich ein wenig auf dem ihr unbekannten Schulgelände umzusehen. Schließlich sollte sie noch eine Weile hier bleiben, um zu lernen.
Mit einem entschuldigendem Lächeln machte sie sich auf den Weg zum See.

---> Im Schatten einer Linde

<--- Mensa


Tyler hatte sich einen Platz direkt neben Aiden gesucht, sein Mitbewohner war ihm tatsächlich sehr sympathisch und ein kleiner, nicht uneigennütziger Teil von ihm hoffte darauf, etwas von Aidens Fähigkeiten profitieren zu können. Er gab es ja geradeheraus zu, er war nunmal ein unverbesserlicher Frauenheld.
Nach den merkwürdigen Ereignissen der ersten Geschichtsstunde und da ja nun der erste, gott sei dank kurze, Schultag vorüber war, hielt er es für das beste, nun noch ein wenig die Außenanlagen der Memoria Academy unsicher zu machen und dabei vielleicht noch ein wenig Sonne zu tanken. Vielleicht würden sie draußen ja auch noch neue, interessante Bekanntschaften schließen?
"Aiden, ich will jetzt nochmal raus an den See, den schönen Herbsttag ausklingen lassen, vielleicht mit einem Bierchen oder so... willst du mit?"

Dass es schon am ersten offiziellen Tag so weit kam, dass einer seiner Mitschüler aus dem Klassenzimmer stürmte, hätte er nicht erwartet.
Hoffentlich war es wirklich nur Migräne, denn Aiden wusste, was seine Fähigkeiten auslösen konnten und vor allem kannte er die Probleme, die er hatte, wenn er seine Kräfte zu lange unterdrückte.
Nach diesem Vorfall war der Unterricht auch relativ schnell zu Ende und Tyler fragte ihn, ob sie nicht noch zusammen an den See gehen sollten, um das schöne Wetter noch einmal auszunutzen.
"Gerne... der Tag heute kann nur besser werden. Aber das Bierchen... das sollte ich lieber lassen... Ich will nicht, dass meine Fähigkeiten außer Kontrolle geraten."
Irgendwie hatte er dabei das Bild des aus dem Klassenzimmer stürmenden David im Kopf.

<--- Mensa


Langsam fragte sich Meki, ob sie hier an der Akademie wirklich gut aufgehoben war und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln konnte. Naja, diese würden wahrscheinlich schon noch geschult werden, aber die Wahrscheinlichkeit vorher bei irgendeinem Unfall zu sterben oder verzaubert, verstümmelt oder auf irgendeine andere Art und Weise eingeschränkt zu werden, war gar nicht so gering. Ihr kam es so vor, als gäbe es hier jeden Tag irgendeinen Freak-Accident. Gestern die Sache am See, bei der gleich zwei dieser 'Events' geschehen waren, diese Drachen-Rettung und die Begegnung mit Zacharys Onkel und heute die merkwürdige Reaktion dieses Jungen auf die Geschichte des Mittelalters.
Ob wohl die Chancen eines Amoklaufs an einer Schule wie dieser höher lagen?

Sie wandte sich wieder Zachary zu, an dem dieser Aufruhr wahrscheinlich auch nicht reibungslos vorübergegangen war.
"Wie sieht es aus, willst du dich in den magiesicheren Übungsraum im oberen Stockwerk verziehen? Am ersten Schultag, wo es noch keine Übungsaufgaben gibt, werden wir dort sicher nicht viel Gesellschaft haben."

"Na klar, dann lassen wir das. Ich vergesse manchmal, dass bei anderen Alkohol sehr wohl etwas ausrichten kann. Durch meinen erhöhten Stoffwechsel kann ich Unmengen davon trinken, ohne wirklich etwas zu merken, ich mag einfach den Geschmack.", er zwinkerte Aiden bei diesen Worten zu, "also dann, schauen wir mal, ob wir draußen ein nettes Plätzchen finden."


--> Im Schatten einer Linde (See), zusammen mit Aiden

Meki hatte es anscheinend schon geahnt, dass in dieser Vorfall heute aus der Bahn werfen würde. Er musste sich selbst sehr beherrschen, um überhaupt in einer so großen Menschenmenge - eine ganze Klasse - nicht die Kontrolle zu verlieren.
Schon heute Morgen, als sich die beiden anderen Jungen an ihren Tisch gesetzt hatten, war es ihm fast zu viel geworden.
All das Leben um ihn herum. Er sollte es zerstören.
Entsetzt schüttelte er den Kopf. Er musste auf andere Gedanken kommen.
"Wie sieht es aus, willst du dich in den magiesicheren Übungsraum im oberen Stockwerk verziehen? Am ersten Schultag, wo es noch keine Übungsaufgaben gibt, werden wir dort sicher nicht viel Gesellschaft haben."
Meki versuchte ihn aus seinen düsteren Gedanken zu reißen. Der Übungsraum war wahrscheinlich keine so schlechte Idee. Er würde auf jeden Fall keine Leute töten können... Zumindest nicht viele...
Wieder schüttelte er leicht seinen Kopf.
"Ja, lass uns aber gleich gehen!"

--> Magiesicherer Übungsraum