Im See - weit draußen

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David war so schnell wie möglich vom Unterricht geflüchtet. Er hatte es nicht mehr ausgehalten und hoffte, dass er Eliah nicht zu sehr vor den Kopf gestoßen hatte, aber es war in diesem Moment einfach nicht anders gegangen. Er konnte es einfach nicht länger ertragen.
Bilder der Vergangenheit bildeten sich in seinem Kopf.
Schreie. Blut. Raschelndes Stroh.
Schnell tauchte er unter und gelangte in kürzester Zeit an den Grund des Sees. Hier war es wesentlich kälter als an der warmen Oberfläche. Die Kälte brachte ihn wieder zu Verstand und er schaffte es die Bilder ein weiteres Mal zurückzudrängen. Doch wie lange?
Er wusste, dass sie ihn in der Nacht heimsuchen würden.
Dann konnte er für nichts garantieren...
Mit einem tiefen Atemzug erreichte er die Oberfläche und begann quer durch den See zu schwimmen.

Nachdem er den See zweimal durchquert hatte, war sein Kopf wieder einigermaßen klar. Er hoffte, dass dieser Zustand noch ein bisschen länger anhalten würde.
Langsam schwamm David ans Ufer zurück, wo er sich erst einmal mit seinem Handtuch abtrocknete. Gänsehaut breitete sich auf seinem ganzen Körper aus, als eine kalte Brise am See entlang strich.
Als er seinen Rücken trocknete, spürte er ein Brennen an seinem Rücken.
Die blöde Narbe.
Warum meldete sie sich immer an den unpassendsten Zeitpunkten zu Wort? Sie rief ihm immer in Erinnerung, was eintausendfünfhundert Jahre zuvor passiert war und sein Leben für immer verändert hatte.
Er war doch erst sechs gewesen, war aber seitdem nie wieder der selbe gewesen. Er hasste sie alle.
Wie durch ein unsichtbares Band spürte er den Drang das kleine Kästchen zu öffnen, das noch immer in seiner Reisetasche auf ihn wartete. Er hatte nicht gewagt es auszupacken, aber nun war es ja schon egal, was er tat. Er konnte es genau so gut einräumen. Die Schatten der Vergangenheit würden ihn ohnehin bis in seine Träume verfolgen.

---> Zimmer #3